Pressemitteilung vom 21.01.2020

Gemeinsame Sache für Afrika


Künstlernachwuchs der HAW präsentiert gegenständliche Malerei in der Galerie im Elysée

Die Galerie im Elysée wird zur Buehne eindrucksvoller Bilder der juengsten Kuenstlergeneration und praesentiert Werke gegenstaendlicher Malerei von sechs jungen Kunststudentinnen und -studenten der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg (HAW). Die individuelle Ausdrucksweise – von spontan bis analytisch – der bei Prof. Christian Hahn Studierenden erzeugt ein großes Spannungsfeld und fordert den Betrachter zum Entdecken auf.

Galeristin und Sammlerin Christa Block ist die Entdeckung und Förderung junger Maler aus der Region schon immer eine Herzensangelegenheit. Seit der Gründung der Galerie im Elysée vor 35 Jahren pflegt sie eine enge Verbindung zur HAW und bietet jungen, noch unbekannten Künstlern die Möglichkeit, ihre Werke einem größeren Publikum zu präsentieren. Für die erste Ausstellung dieses Jahres hat sie  die Studierenden gemeinsam mit Prof. Hahn ausgewählt.      

„Die Ausstellung ist so konzipiert, dass sie der Tradition der Galerie folgt, indem sie gegenständliche Malerei aus Norddeutschland zeigt, aber gleichzeitig neue Aspekte hinzufügt“, erklärt Prof. Christian Hahn. „Alle Studierenden verfolgen sehr unterschiedliche Ansätze im Bereich der figurativen Malerei. Die Maltechniken variieren ebenso. Eine Gemeinsamkeit ist die Realitätsgrundlage – alle sechs nutzen Fotos aus der Natur, dem Internet oder alten Katalogen. Im Unterricht versuche ich, kunsthistorische Kontexte aufzuzeigen und bewusst zu machen, dass Kunstgeschichte als ein unerschöpflicher Fundus an Inspiration für das eigene Werk dienen kann. Jede Stilistik beruht auf einer langen Tradition und darauf aufgebauten Kategorien.“

Galeristin Christa Block fragt sich immer wieder aufs Neue: „Wie steht es um den Künstlernachwuchs?“ Auch nach 35 Jahren bleibt für sie die Beschäftigung mit gegenständlicher Malerei aus Norddeutschland spannend. „Ich freue mich, dass mir Prof. Hahn auch dieses Mal wieder die Türen zu den Ateliers geöffnet hat und wir mit dieser Ausstellung die Aufmerksamkeit einmal mehr auf junge Künstler lenken. Die ausgestellten Arbeiten der sechs Studierenden zeigen die Bandbreite figurativer Malerei der Gegenwart und bieten einen einzigartigen Einblick in die Qualität der künstlerischen Ausbildung an der HAW Hamburg. Zeitgenössischer kann norddeutsche Malerei nicht sein."

Über die Ausstellenden und ihre Arbeiten
Die sehr unterschiedlichen Ansätze der Arbeiten, die in der Galerie im Elysée präsentiert werden, gehen einher mit der Überzeugung, dass in der Kunst die Stärke in der Vielfalt der Positionen und der individuellen Ausdrucksweise liegt.  

Philippa Brück entnimmt ihre Motive aus Alltagsfotografien des frühen 20. Jahrhunderts. In ihrer Malerei spiegelt sich die Nostalgie dieser Aufnahmen wider: Die Figuren wirken wie Objekte, die Gesichter sind kaum zu erkennen – alles scheint irgendwie in Auflösung, wie eine verschwommene Erinnerung an vergangene Zeiten. Verstärkt wird dieser Eindruck durch teils grelle, teils diffuse Farben und den zurückgenommenen Farbauftrag.

Söntke Campen will sich mit seinen Bildern der gesamtgesellschaftlichen Tendenz zur Selbstoptimierung,Quantifizierbarkeit und Digitalisierung des Lebens entgegenstellen. Bei seiner künstlerischen Arbeit steht für ihn der Prozesscharakter im Vordergrund: Mit expressiven Gesten malt er intuitiv, ohne zu wissen, was auf der Leinwand passieren soll und arrangiert aus freien Farben und Formen ein Wechselspiel aus flüchtigen Anordnungen und greifbaren, realistischen Momenten.

Jonathan Esperester forscht in seiner Malerei nach Erinnerungen. Dazu bewegt er sich anachronistisch durch sein privates Fotoarchiv aus drei Generationen, entnimmt Motive aus ihrer ursprünglichen Umgebung und schafft neue Konstellationen und Geschichte. Fast collagenartig wirken die Bilder, jenseits von Raum und Zeit – eben wie Bruchstücke der Erinnerung.

Die Serie „Lügner und Helden“ von Eva Hambach ist eine Sammlung von 40 Porträts verschiedener Persönlichkeiten, die entweder als Lügner und Betrüger oder als Held in die Geschichte eingegangen sind. Die liebevolle Darstellung täuscht, dem Betrachter wird nicht klar, wer sich hinter welchem Porträt verbirgt. Zu jedem Bild gehört ein Hintergrund, die oberflächliche Betrachtung verrät auch nur eine oberflächliche Wahrheit.

Stephan Hohenthanner interpretiert seine Umwelt nüchtern und sachlich. Analytisch und kalkuliert begreift er sie in Strukturen und Mustern, die er in Grundbausteine zerlegt und zu präzisen Konstruktionen seiner eigenen Wirklichkeit wieder zusammensetzt. Er nimmt sie als eine Umwelt wahr, die zunehmend in effizienten Strukturen und definierten Systemen funktioniert. Dabei interessiert ihn besonders die Rolle der menschlichen Natur und ihr Fortbestand in jenem System: Wird der moderne Mensch in Konkurrenz oder in Einklang mit Technik und Natur stehen?

Das Thema Vergänglichkeit beschäftigt Brian Nguyen Quang. Seine Bilder im Stil des klassischen Vanitas-Stilllebens wirken faszinierend grotesk und gleichzeitig atmosphärisch ruhig. Der Maler möchte mit seinen entfremdeten Porträts nicht nur den Schwebezustand zwischen Leben und Tod, sondern auch menschliche Gefühlszustände wie Verwirrung und innere Spannungen sichtbar machen.

Die Ausstellung ist in der Galerie im Elysée von Montag, 20. Januar 2020 an täglich bis Donnerstag,19. März 2020 zu sehen.

Grand Elysée Hotel Hamburg, Rothenbaumchaussee 10, 20148 Hamburg

Kunstgenuss auf Augenhöhe: Die Sammlung Block im Grand Elysée Hotel Hamburg
Mit über 1.100 Gemälden, Aquarellen, Grafiken, Skulpturen und Fotografien ist die Sammlung Block im Grand Elysée Hotel Hamburg eine der bedeutenden Privatsammlungen gegenständlicher Kunst in Norddeutschland. In themenorientierten Dauerausstellungen werden über 850 Exponate in den Foyers und Restaurants, Veranstaltungsräumen sowie in den Hotelfluren und Suiten präsentiert.

Bildunterschrift: von links: Söntke Campen, Prof. Christian Hahn, Stephan Hohenthanner, Unternehmerin Christina Block, Brian Nguyen Quang, Jonathan Esperester, Philippa Brück, Eva Hambach, Kuratorin Galerie im Elysée Meike Woehrmann  

Fotonachweis: Galerie im Elysée / Barbara Kloth

Pressekontakt

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Christina Schreiner